Aktuelles

Aktuell ist bei IMEDANA das Projekt --> Internationales Frauencafé aktiv.
Diese Präsentation des Bildungsbereichs dient ausschließlich der DOKUMENTATION - Sie können leider keine Materialien bestellen.

Die 68er Bewegung und die Folgen

Die Sendereihe mit dem Titel „’Das hat mich geprägt.’ Die 68er Bewegung jenseits des Starkults“ bringt Portraits von ZeitzeugInnen und Engagierten zu Gehör und zeichnet gesellschaftspolitische Entwicklungen nach. 
Dabei werden Frauen als Akteurinnen angemessen gewürdigt. Eine besondere Rolle spielen Nürnberger Zeitzeugnisse und Initiativen.

Mehr zum Konzept der Sendereihe

Die Sendereihe mit sechs Beiträgen wurde 2011 produziert, bei dem Nürnberger Lokalsender Radio Z ausgestrahlt und bundesweit auf der Internetseite des Bundes Freier Radios präsentiert.

Die einzelnen Sendungen finden Sie weiter unten.

Förderung:

Das Projekt wird vom Kulturreferat der Stadt Nürnberg, der Kost-Pocher'schen Stiftung, der Hans Böckler Stiftung und dem Kurt Eisner Verein/Rosa Luxemburg Stiftung Bayern finanziell unterstützt.

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Friedensbewegung und Ostermärsche

Foto vom Ostermarsch in Nürnberg
Quelle: Friedensmuseum Nürnberg

Der erste Beitrag in der Sendereihe hat den Titel „Der Ostermarsch ging den 68ern noch voraus“. Es geht also um die Zeit VOR den 68ern: Um die Friedensbewegung, die den Revolten der 68er gewissermaßen vorausging und gleichzeitig maßgeblich von den Ideen und Umbrüchen der 68er Bewegung geprägt wurde.
„50 Jahre Ostermarsch – wir bleiben dabei – Krieg löst keine Probleme“, so lautete das Motto des Nürnberger Friedensforums im April 2011. „Kampf dem Atomtod“ hatten die Protestierenden 1961 in Nürnberg skandiert.
Wir nahmen „50 Jahre Ostermarsch“ zum Anlass, die ereignisreiche Geschichte der Friedensbewegung, ihre Verknüpfungen mit der 68er Revolte und die Ostermärsche in Nürnberg in den Blick zu nehmen.
Dafür haben wir ausführlich mit Hans Joachim Patzelt gesprochen. Er ist einer der Friedensaktivisten der ersten Stunde, langjähriger Ostermarschierer in Nürnberg, Gewerkschafter und sitzt inzwischen parteilos für Offen Links im Nürnberger Stadtrat.

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Aufbruch und Frauenbewegung

Zeichen der Frauenbewegung mit geballter Faust im Venussymbol

„Die 68er waren für mich ein ungeheuerer Aufbruch –
Die Frauenbewegung und ihre gesellschaftliche Wirkung“

so lautet der Titel der zweiten Sendung.
Die Neue Frauenbewegung ging aus den 68ern hervor und brachte umfassende gesellschaftliche Veränderungen, die bis heute wirksam sind. Die feministischen Aktivistinnen rebellierten gegen Autoritäten im Allgemeinen und gegen Männerherrschaft. Sie lehnten sich gegen die Diktate von Weiblichkeit auf und rückten die Unterdrückung der Frau als Thema erstmals ins Bewusstsein.
Der Beitrag portraitiert Annemarie Rufer und macht die feministischen Aktionen gegen den §218 der 70er Jahre, die Vernetzung der Frauenprojekte und den Frauenbildungsbereich am BZ in Nürnberg zum Thema.

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Feministische Visionen und die Welt der Bücher

Plakat Nürnberger Frauenbuchladen: Frau liest Buch

„Wir wollten ausbrechen – raus aus dieser spießigen, miefigen Nach-Nazizeit“, beschreibt Ilona Bubeck die Atmosphäre der 50er und 60er Jahre und die Motivation, selbst politisch aktiv zu werden. Die 68erInnen hatten hehre Ziele und wollten die Welt verändern. Doch im Unterschied zur früheren Linken wollte die Neue Linke, die aus der APO (Außerparlamentarischen Opposition) nicht auf die große Revolution warten. Sie entwickelten alternative Lebensentwürfe und eine vielfältige Gegenkultur. Mit der Kritik an den gesellschaftlichen Verhältnissen setzten Feministinnen bei der eigenen Bewegung an und kritisierten den Sexismus in der linken Szene. Sie gründeten eigenständige Strukturen und verstanden die Frauenprojekte als Teil der gelebten Utopie.
Ilona Bubeck berichtet über die Gründung des Nürnberger Frauenbuchladens, über Frauenverlage und lesbisch-schwule Kooperationen und zeichnet Entwicklungen im linken, antirassistischen und lesbischen Feminismus nach.

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Aufbegehren gegen Autoritäten und Aufbau von Bürger-Netzwerken

Axel Köhler-Schnura bei einer Demonstration mit Plakat "Faschismus ist ein Verbrechen"

„Die 68er waren tatsächlich ein Erlebnis, von dem ich heute noch meinen Kinder erzähle: dass es möglich ist, das System ins Wanken zu bringen“, resümiert Axel Köhler-Schnura im Rückblick.
Der Protest gegen den Vietnamkrieg brachte Ende der 60er/ Anfang der 70er Jahre auch in Nürnberg ganze Schulen auf die Straßen. Junge Menschen kritisierten die verkrusteten Strukturen auf familiärer und gesellschaftlicher Ebene und machten die nationalsozialistische Vergangenheit zum Thema. Der „Kampf gegen das System“ der 68er brachte ganz unterschiedliche Organisationen hervor und bildete später die Grundlage für die Entwicklung der Bürger-Netzwerke und die Umweltbewegung.
Axel Köhler-Schnura machte am Nürnberger Willstätter Gymnasium 1970 Abitur und studierte an der „marxistischen Kaderschmiede“ in Regensburg Betriebswirtschaft. Später war er u.a. Mitbegründer des Netzwerkes Coordination gegen Bayer-Gefahren und der Kritischen AktionärInnen.

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Die Geschichte der Kinderläden

Das Sandsteinhaus des Kinderladens auf der Insel Schütt im Jahr 1970
Sandsteinhaus des Kinderladens auf der Insel Schütt, 1970
Außenansicht des Kinderladens Austraße heute
Der Kinderladen Austraße heute

Die 68er Bewegung brachte große Veränderungen in der Infrastruktur der Kinderversorgung und den entsprechenden pädagogischen Konzepten hervor. Im Zuge der StudentInnen-Proteste und der Frauenbewegung wurden die ersten Kinderläden gegründet. Die Kinderladen-Bewegung verstand sich als Teil einer gesamtgesellschaftlichen Protestbewegung und war eng mit den Diskussionen über antiautoritäre Erziehung verbunden. Der Name „Kinderladen“ geht auf die Tatsache zurück, dass viele dieser Projekte zunächst in ehemaligen Läden eingerichtet wurden. 
Inzwischen haben sich die Kinderläden professionalisiert, bezeichnen sich heute oft als Elterninitiative und unterstehen der Fachaufsicht der Jugendämter. Trotzdem verstehen sich auch heute Kinderläden als Alternative zu den staatlichen, städtischen und kirchlichen Kindergärten und vertreten Konzepte der ganzheitlichen Pädagogik. 
In Nürnberg wurde der erste Kinderladen 1969 auf der Insel Schütt in der Innenstadt gegründet. Inzwischen befindet sich diese Einrichtung in Gostenhof und trägt den Namen Kinderladen Austraße
Über die Geschichte der Kinderläden und ihre Entwicklung bis heute kommen zu Wort: Uschi Kiechle, eine Erzieherin des Kinderladens Austraße und Syl Glawion, Mitbegründerin und ehemalige Mutter im Nürnberger KUK, die als Mutter über ihre Erfahrungen im Nürnberger KUK berichtet. 

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Ausbruch und Aufbruch: Ein Resümee

Aus 68 hervorgegangen: Neue Bewegungen!
Frauenbewegung, Friedensbewegung, Bürger-Netzwerke. Die 68er Bewegung gilt als Beginn der neuen sozialen Bewegungen und wurde hinlänglich soziologisch untersucht und medial aufbereitet. Jenseits der Analyse waren die Proteste der 68er für viele junge Menschen, die ihre politische Sozialisation in dieser Zeit erlebten, jedoch vor allem Weckruf, politischer Aufbruch, Ausbruch aus der spießigen Nach-Nazizeit, der Beweis für erfolgreichen Widerstand, der Katalysator für eine neue Pädagogik. 
Diese Einschätzung kommt bei den ProtagonistInnen, die in der Sendereihe zu Wort kamen, deutlich zum Ausdruck. Der letzte Beitrag zieht Resümee. 
Zu Wort kommen: Hans Joachim Patzelt, Annemarie Rufer, Ilona Bubeck, Axel Köhler-Schnura, Uschi Kiechle, Syl Glawion.

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