Aktuelles
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Jüdischer Widerstand gegen das NS-Regime
Die Cyganeria-Operation in Krakau
Den Ausgangspunkt für die intensive Beschäftigung mit dem jüdischen Widerstand in Krakau bildete ein an sich negatives Erlebnis, das sich allerdings als erstaunlich produktiv erweisen sollte. Im Rahmen einer Bildungsreise, die IMEDANA e.V. organisiert hatte, gehörte auch eine Führung durch Kazimierz, das ehemals jüdische Viertel Krakaus. Dort erklärte dann der junge, ansonsten sehr versierte Stadtführer: "Eine Teilschuld am Holocaust tragen die Juden schon selbst, denn sie haben sich - zumindest in Krakau - wie die Lämmer zur Schlachtbank führen lassen." Um dieses noch immer weit verbreitete antisemitische Stereotyp zu widerlegen, begannen die IMEDANA-MitarbeiterInnen zu recherchieren.
Dabei stellte sich zweierlei heraus:
1)In Krakau, der damaligen Hauptstadt des polnischen Generalgouvernements, hatte es unter schwierigsten Bedingungen einen entschlossenen Widerstand jüdischer Kampforganisationen gegeben. Das Konzept einer "Stadtguerilla" im "arischen Teil" Krakaus war für Polen einzigartig und brachte die "Cyganeria-Operation" im Dezember 1942 hervor, die bis dato größte Widerstandsaktion im besetzten Polen.
2) Es existierten in deutscher Sprache keine befriedigenden Veröffentlichungen zu diesem spannenden Kapitel jüdischer Widerstandsgeschichte.
Im Zuge der weiteren Recherchen in Israel trafen die MitarbeiterInnen von IMEDANA e.V. vier überlebende ZeitzeugInnen, die damals Teil der Widerstandsgruppen in Krakau gewesen waren.
Die ehemaligen WiderstandskämpferInnen Salek Schein, Hella Rufeisen, Havka Folman, Poldek Maimon erklärten sich bereit, als ZeitzeugInnen zu berichten und am Projekt mitzuwirken.
Zum jüdischen Widerstand gegen das NS-Regime im besetzten Polen führte IMEDANA e.V. ein umfassendes Forschungsprojekt durch. Die Ergebnisse wurden dokumentiert, zudem fanden zahlreiche ZeitzeugInnen-Gespräche an Schulen und öffentliche Veranstaltungen statt.
Dokumentation und Publikationen:
Broschüre zum Forschungs-Kolloquium: Jüdischer Widerstand in Krakau, Dokumentation des Colloquiums in Bad Muskau am 12.9 und 13.9.1997, hrsg. von IMEDANA e.V., Nürnberg 1998
Film: „Wenigstens eine Fußnote in der Geschichte“, produziert von IMEDANA e.V. in Kooperation mit der Medienwerkstatt Franken, Nürnberg 1998
Buch: Kast, Jochen/Siegler, Bernd/Zinke, Peter: Jüdischer Widerstand in Krakau. Das Tagebuch der Partisanin Justyna, Elefanten Press Verlag, Berlin 1999