Schüsse am Aufseßplatz

Zuerst war es nur ein alter Zeitungsartikel aus dem Jahre 1932 über einen Schusswechsel zwischen Polizei und Demonstranten auf einem Platz in Nürnberg – jetzt ist es ein 200 Seiten dickes Buch, in dem die Geschichte von Franz Tanzberger, einem der Demonstranten, erzählt wird.

Jugendliche aus der Klasse 9d der Hauptschule Hummelsteiner Weg in Nürnberg haben zwei Jahre lang das Leben eines Nürnbergers, der von den Nationalsozialisten verfolgt wurde, recherchiert.

Kohlezeichnung, von einem Schüler gemalt,
aus dem Buch

Franz Tanzberger stammte aus einer armen Nürnberger Arbeiterfamilie, er trat der Kommunistischen Partei bei und nach zahlreichen Auseinandersetzungen mit der Polizei und mit den Nationalsozialisten musste er aus Deutschland fliehen.

Aber er wurde in Österreich verhaftet und nach Nürnberg zurückgebracht. Im April 1933 verurteilte man ihn zu 12 Jahren Gefängnis.

Nach mehreren Arbeitslagern wurde er in das Konzentrationslager Mauthausen gebracht und von dort in einem Viehwaggon in ein anderes Lager: nach Nordhausen-Dora. Auf dem Weg dorthin verliert sich seine Spur.
 

Franz im Gefängnis

Die Jugendlichen machten im Rahmen ihres Projektes Fahrten in die Konzentrationslager nach Auschwitz und nach Nordhausen/Dora. In Dora verabschiedeten sie sich von Franz Tanzberger und gestalteten eine Gedenkfeier. Ein paar Schüler nahmen diese mit einer Kamera auf und produzierten daraus ein eigenes Video.
 

Für das Entstehen des Buches haben die Jugendlichen 2 Jahre lang recherchiert, geschrieben, gezeichnet, Archive und Museen besucht.

Eine Gruppe hat vor allem die Informationen zusammengesucht und diese an die verschiedenen Schreibgruppen weitergegeben, die dann die einzelnen Kapitel ausgearbeitet haben.
 

Durch diesen Aktenberg haben sich die Jugendlichen durchgearbeitet.

Klassenzimmer der 9d

Als das Buch fertig war, stellten die Schüler und Schülerinnen es der Öffentlichkeit vor. Sie organisierten eine Veranstaltung auf dem Platz der Opfer des Faschismus in Nürnberg, zu der auch viele Menschen kamen, die selber ein Konzentrationslager überlebt haben.

Natalie Arendt
Tamer Asa
Denise Ballhorn
Yakup Basoglu
Kevin Bönninger
Stefanie Clemens
Essef Dagcan
Manuel Dumpert
Ana Gazibaric

Aylin Güler
Alena Huber
Dragana Jovanovic
Shina Kani
Burak Kayhan
Federico Lacovara
Serkan Sensoy
Denise Weidner
Cristina Useriu